Das Egoistische Gehirn – Warum werden manche Menschen dick und andere nicht?

Die Theorie vom Egoistischen Gehirn von Prof. Achim Peters liefert erstmalig umfassende Erklärungen für unzählige Phänomene im Zusammenhang mit Übergewicht, Adipositas und Körperform. Sie liefert gleichzeitig neue, erfolgversprechende Ansatzpunkte für konservative Gewichtsreduktionsprogramme (konservativ=ohne Operation), die bislang in der Behandlung der Adipositas komplett versagt haben. Wie die Theorie vom Egoistischen Gehirn aussieht, erkläre ich in diesem Artikel. Es lohnt sich, sich durch diese Theorie einmal durchzuarbeiten, denn erst wenn wir diese Theorie begreifen, können wir wirklich verstehen, warum manche Menschen dick werden und andere nicht.

Einleitung:

Vor einigen Jahren habe ich in der Adipositas-Ambulanz einer deutschen Universitätsklinik gearbeitet. Dort hatte ich die Aufgabe, Patienten/innen mit Adipositas in einer ausführlichen psychosomatischen Anamnese daraufhin zu untersuchen, ob bei ihnen bestimmte psychische Erkrankungen vorliegen, die gegen die Durchführung einer Magen-Operation sprechen (was sehr selten der Fall ist). Eines Tages kam eine Patientin mit einer schwergradigen Adipositas in Begleitung ihres Mannes zum Gespräch. Ihr Umfang war wirklich so groß, dass es mich wunderte, dass sie sich überhaupt noch auf den Beinen halten konnte. Sie litt entsetzlich unter dem ganzen Gewicht und schilderte ihre vielfältigen Beschwerden und die Entwicklung ihres Körpergewichts über die letzten Jahre. Sie hatte keine Essstörung, das hohe Körpergewicht war im Laufe der Jahre sozusagen wie nebenbei durch kontinuierliches, unwillkürliches Überessen entstanden und hatte sich schließlich durch Insulingabe wegen eines Diabetes zusätzlich verschlimmert. Doch das Faszinierende an diesem Gespräch war eigentlich nicht die Patientin selbst. Solche Schicksale lernte ich wöchentlich kennen. Das, was mich ungemein faszinierte, war ihr Mann, der sie begleitete und sie sehr liebevoll unterstützte: er war im Vergleich zu seiner Frau extrem hager und hätte gut und gerne viermal in sie hinein gepasst. Die beiden lebten bereits mehrere Jahre zusammen und ein Großteil des hohen Körpergewichts der Patientin war in ihrer gemeinsamen Zeit entstanden. Sie teilten Alltag und Mahlzeiten miteinander. Wie war es möglich, dass sie so viel Gewicht zu gelegt hatte, während er – scheinbar umgekehrt proportional zu ihr – ganz offensichtlich am Rande des Untergewichts kratzte? Aß sie ihm die Portionen weg? Auf diese Fragen hatten beide auch keine Antwort.

Eine traurige Tatsache ist, dass die angewandte Medizin darauf bis heute ebenfalls keine Antworten liefert. Warum nehmen manche Menschen zu und andere nicht? Wenn es das Überangebot an Nahrung ist, müssten alle Menschen in unserer westlichen Welt übergewichtig sein. Wenn es der Mangel an Bewegung ist, ebenfalls. Und warum funktioniert der bis heute in den Behandlungsleitlinien verfolgte Ansatz der Kalorienreduktion nicht? In Studien gilt eine Gewichtsabnahme von ca. 5 kg im Durchschnitt als Erfolg eines Programms! Das ist bei einem Ausgangsgewicht von mehr als 100 kg sehr wenig. Magenoperationen gelten mittlerweile als die einzige effektive Methode, um ein sehr hohes Körpergewicht zu reduzieren. Ist das nicht armselig?

Die Theorie vom Egoistischen Gehirn, die von dem Lübecker Diabetologen und Endokrinologen Achim Peters entwickelt wurde, liefert Antworten. Wir kommen später zu dem Fall des ungleichen Paares zurück.

Das Egoistische Gehirn:

Peters ist es in seinem Buch “Das egoistische Gehirn: Warum unser Kopf Diäten sabotiert und gegen den eigenen Körper kämpft” gelungen, seine Theorie mit einer Fülle an wissenschaftlichen Belegen zu untermauern. Ich möchte hier auf das Prinzip der Energie-Lieferketten und die Entstehung von Übergewicht eingehen. Die zugrundeliegenden biochemischen Prozesse sind geklärt und können bei Peters nachgelesen werden. Bitte an dieser Stelle durch die Theorie durchbeißen, es ist so erhellend, wenn man es verstanden hat!

Die erste Feststellung, auf der die gesamte Theorie aufbaut, ist die Tatsache, dass unser Gehirn in unserem Körper eine Art Vormachtstellung einzunehmen scheint. Peters Annahmen fußen u.a. auf den Erkenntnissen der Pathologin Marie Krieger, die im ersten Weltkrieg die Körper von Menschen seziert hat, welche an Hunger gestorben waren. Eine ihrer Erkenntnisse bestand darin, dass alle Organe aufgrund der Auszehrung stark geschrumpft waren, nur das Gehirn hatte sich bis zum Tod fast die Masse erhalten können, die ein Körper zum Funktionieren braucht. Die Schlussfolgerung ist, dass das Gehirn immer, unter allen Umständen, bis zum Tod, notfalls auch auf Kosten anderer Organe, optimal mit Energie versorgt ist.

Peters hat aufgezeigt, dass unser Gehirn sich über komplexe biochemische, endokrinologische Prozesse selbst versorgt. Die Energiewährung unseres Körpers und unseres Gehirn ist in der Regel Glucose: Traubenzucker – ein Einfachzucker, der in allen stärkehaltigen Lebensmitteln enthalten ist. Chemisch gewonnen kann man ihn auch rein zu sich nehmen, z.B. mit Dextro-Energy. Er ist Teil des Haushaltszuckers, findet sich in großen Mengen in Süßigkeiten, in Säften, aber auch, verpackt mit anderen Zuckern, in Kartoffeln, Reis, Brot, Hafer, Mais, Obst und in kleineren Mengen auch in Gemüse. Immer wenn wir eines dieser Lebensmittel zu uns nehmen, steigt der so genannte Blutzucker. Der Blutzuckerspiegel beschreibt die Höhe der Glucose in unserem Blut. Über das Blut wird der ganze Körper mit Energie in Form von Glucose versorgt. Glucose ist der Treibstoff unseres Körpers. (Für alle Spezialist/innen: Natürlich nur im Falle, dass der Körper im Glucose-Stoffwechsel läuft, was heutzutage der Normalfall ist. Ketone sind eine Alternative, aber dazu später und woanders mehr.)

Das Gehirn wird nach Peters nicht passiv über das Blut mit Glucose versorgt, sondern bestellt aktiv nach Bedarf beim Körper seine Energie in Form von Glucose.

Das Gehirn hat nun drei Wege, mehr Energie zu bekommen, indem es aktiv den Blutzuckerspiegel erhöht, um sich besser versorgen zu können. Peters spricht hier von Lieferketten, die vergleichbar sind mit Lieferwegen in der Industrie. Die Lieferkette des Gehirns hat drei Einheiten, die hierarchisch organisiert sind:

  1. Der kürzeste Weg, den die Energie zum Gehirn nehmen kann, ist der so genannte “Brain-Pull”: zunächst liegt es nahe, dass das Gehirn die Glucose beim Körper bestellt, der entweder auf den Zucker zurück greift, der im Blut schwimmt, oder der die Energie aus den Reserven in Leber, Muskeln und Fett heraus löst, um ihn dem Gehirn zur Verfügung zu stellen. Die genauen Prozesse sind kompliziert und deren Darstellung geht hier zu weit. Was aber wichtig zu verstehen ist, ist, dass der “Brain Pull” im Grunde darüber funktioniert, dass über das vegetative Nervensystem mit Hilfe von Stresshormonen (Adrenalin) die Ausschüttung des Insulins gehemmt wird. Insulin senkt den Blutzucker und sorgt für das Einspeichern von Energie in Muskel- und Fettzellen. Durch das Senken des Insulins steigt der Blutzuckerspiegel, so dass das Gehirn davon so viel abzweigen kann, wie es braucht. Kurz: Unser Gehirn versorgt sich aktiv selbst aus den Körperreserven, und zwar mit Hilfe unseres Stresssystems. Es ist das gleiche System, das dann aktiv wird, wenn wir uns in Stresssituationen befinden und das uns mittels Emotionen wie Angst oder Wut und verschiedene Körperreaktionen in die Lage versetzt, in einer akuten Bedrohungssituation schnell zu handeln (Stichwort Flight-Fight-Freeze). Dieses System ist immer mehr oder weniger aktiv, denn wenn es vollkommen schlafen würde, könnte unser Körper nicht funktionieren. Es fährt jedoch normalerweise nur in besonderen Bedrohungssituationen hoch, die evolutionsbiologisch betrachtet eigentlich eher selten vor kommen. Das bedeutet: Unser Körper ist zwar dafür gebaut, in akuten Bedrohungssituationen zurecht zu kommen, z.B. wenn der mittlerweile berühmte Säbelzahntiger aus dem Urwald springt, aber als der menschliche Körper sich entwickelte, waren solche Situationen eher eine Ausnahme und der Mensch war überwiegend mit der Beschaffung von Nahrung, mit sozialen Beziehungen oder mit Ruhen beschäftigt.
  2. Die zweite Liefereinheit kommt zum Tragen, wenn das Gehirn sich nicht aus den Körperreserven mit Hilfe des Brain-Pulls versorgen kann: der so genannte “Body-Pull”. Das ist ein kompliziertes Wort für etwas Simples: Essen. Es geht um die Einheit der Lieferkette, bei der die Energie von der Umwelt in den Körper geschafft wird. Hier können wir also schonmal festhalten: wenn der Brain-Pull nicht mehr liefert (warum auch immer), dann essen wir. Ich wiederhole: wenn der Brain-Pull nicht liefert, dann essen wir. Wir essen! Und wir essen das, was unserem Gehirn am schnellsten Energiezufuhr verspricht: Kohlehydrate. Unser Gehirn bringt uns dazu, ganz egal, ob wir das wollen oder nicht, denn: unser Gehirn ist egoistisch und hat eine Vormachtstellung im Körper, auch dem winzigen Teil im Gehirn gegenüber, der behauptet, wir müssten gar nicht essen, weil wir ja abnehmen wollen. (Diese Situation habe ich im Titelbild veranschaulicht. Der Affe, das Kind und das Reptil stehen für die Teile unseres Gehirns, die uralt sind, die unsere Kindheitserinnerungen enthalten und die unser Motivationssystem ausmachen, welche wir zu großen Teilen mit anderen Säugetieren teilen. „Frontal Lobe“ ist der Teil des Gehirns, der für Vernunft und Weitblick steht. Wie auf dem Bild zu sehen, liegt dieser Teil manchmal am Boden niedergestreckt von den Teilen des Gehirns, die nur am nackten Überleben und an purer Energie Interesse haben).
  3. Wenn auch Essen (also der “Body-Pull”) nicht mehr funktioniert (z.B. weil kein Essen verfügbar ist), kommt der “Such-Pull” zum Tragen: wir werden körperlich aktiv, fangen an uns zu bewegen und uns auf die Suche nach Essen zu machen. Das passiert vollkommen unwillkürlich. Bekannt ist dieses Phänomen nachmittags in Büros, wenn die arbeitende Bevölkerung ihren Schreibtisch verlässt, um in der Gemeinschaftsküche oder Kantine nach Schokolade oder Kuchen zu suchen. Dieses Phänomen ist jedoch auch von Menschen mit Anorexie bekannt, die bei ausgeprägter Abmagerung einen unstillbaren Bewegungsdrang haben. Es wird angenommen, dass dieser Bewegungsdrang vom Gehirn initiiert wird, um Nahrung aus der Umwelt zu beschaffen (d.h. in der guten alten Steinzeit mit der Waffe auf Bisonjagd zu gehen). In der Magersucht wird dieser Bewegungsdrang allerdings fehlinterpretiert als erwünschte Bewegung zwecks Kalorienverbrauch.

Und warum werden Menschen nun dick?

Der Dreh- und Angelpunkt für die Frage, warum Menschen mehr essen, als ihr Körper braucht, ist der Brain-Pull, d.h. die Fähigkeit des Körpers, das Gehirn aus den eigenen Reserven mit Energie zu versorgen. Wenn diese Fähigkeit eingeschränkt ist, dann muss der Mensch mehr essen, um dem Gehirn ausreichend Energie zu liefern. Zu einer solchen Einschränkung kann es aus verschiedenen Gründen kommen. Peters spricht hier von einem “Stau in der Lieferkette”: die Energie staut sich im Körper und der Lieferweg zum Gehirn ist sozusagen verstopft, so dass weniger Energie durchkommt als vom Gehirn benötigt. Es ist wichtig, diesen Punkt zu verstehen und zu verinnerlichen. Es ist auch wichtig zu verstehen, dass es das Gehirn nicht interessiert, ob ein Teil des Gehirns (der Frontallappen) behauptet, es sei jetzt ungünstig zu essen, weil man ja abnehmen sollte. Das Gehirn interessiert es ja nicht einmal, ob vielleicht das Herz oder die Lunge gerade dahin schrumpeln, weil eine Hungersnot herrscht, es versorgt sich in jedem Fall als erstes mit Energie. Und wenn der Brain-Pull nicht liefert, muss eben gegessen werden.

Der Body-Pull ist die Einheit, mit der wir in der Regel am wenigsten Probleme haben: es findet sich immer irgendwo ein gutmeinender Mensch, der einem Schokolade hinterher wirft. Dementsprechend ist auch der Such-Pull selten beansprucht: Essen ist schnell gefunden und wenn wir nachts zur Tankstelle fahren müssen.

Einer der wichtigsten Gründe, warum der Brain-Pull nicht funktioniert, besteht in einer Herabregulation des Stresssystems. Ein solcher physiologischer Vorgang wird Habituation genannt und findet sich vielfältig im menschlichen Körper: wenn ein Mechanimus häufig auf die gleiche Art und Weise beansprucht wird, passt sich der Körper an, gewöhnt sich gewissermaßen an diese Beanspruchung und reagiert nicht mehr so stark darauf. Genau so eine Habituation findet auch bei manchen Menschen im Stresssystem statt, wenn sie über einen längeren Zeitraum mit anhaltendem Stress konfrontiert werden. Ihr Stresssystem denkt sich sozusagen irgendwann: “haltmal, das kennen wir schon, da müssen wir uns hier nicht so aufregen, alle die Bälle flach halten! Wir entspannen erstmal!” Das ist in gewisser Weise sehr gesund, denn eine chronische, anhaltende Stressreaktion im Körper ist alles andere als günstig. Aber: es führt eben auch dazu, dass der Brain-Pull nicht mehr flexibel auf die Anforderungen des Gehirns reagieren kann. Und das bedeutet, dass manche Menschen bei Stress mehr essen müssen, um ein funktionsfähiges Gehirn zu haben. Je schlechter der Brain-Pull funktioniert, desto mehr müssen sie essen. Und da ein funktionsUNfähiges Gehirn mit dem Leben nicht vereinbar ist, wird halt auch einfach gegessen, auch wenn der Diabetologe schon 1000x gesagt hat, dass wir abnehmen sollen.

Warum aber läuft dieser Mechanimus nun bei manchen Menschen so ab und bei anderen nicht? Daneben dass es neben dem chronischen Stress noch andere Gründe für einen schlecht funktionierenden Brain-Pull gibt wie z.B. hormonelle Ursachen, Medikamente oder bestimmte Krankheiten, unterscheiden sich offenbar Menschen genetisch darin, wie stark ihr Stresssystem an chronischen Stress habituiert. Das bedeutet, dass ein Teil der Menschen gar nicht an chronischen Stress habituiert und die immer gleich bleibende, flexible Reaktion des Stresssystems zeigt. Diese Menschen haben einen gleichbleibend gut funktionierenden Brain-Pull: das Gehirn kann jederzeit soviel Energie beim Körper bestellen, wie es benötigt, und der Körper liefert brav die Energie. Bei solchen Menschen wirkt sich chronischer Stress dann auch eher dahingehend aus, dass sie an Gewicht abnehmen und eher eine Suchterkrankung, einen Burn-Out oder eine Depression entwickeln. Diese Menschen können scheinbar so viel essen wie sie wollen – sie nehmen nie zu. In Wahrheit essen sie gar nicht so viel, wie sie wollen, sie essen einfach nur bedarfsgerecht. D.h. sie hören automatisch dann auf zu essen, wenn Gehirn und Körper ausreichend versorgt sind bzw. wenn sie sich mal überessen haben, essen sie bei der nächsten Mahlzeit automatisch ein bisschen weniger. (Und bei falscher Ernährung und chronischem Stress nehmen sie doch ein bisschen zu, und zwar am Bauch. Aber auch das ist ein anderes Kapitel, dazu auch später und an anderer Stelle mehr.)

Und damit komme ich zurück zu unserem ungleichen Paar: Die Patientin erzählte in dem Gespräch von vielfältigen Stressbelastungen, die sie in den letzten Jahren durchgemacht habe. Angefangen mit einer mit sehr viel Streit verbundenen Trennungskrise, einem längeren Sorgerechtsstreit, Arbeitsplatzproblemen hin zu Schwierigkeiten mit den vier leiblichen Kindern. Zusätzlich stellte sich heraus, dass das Paar unter finanziell prekären Bedingungen leben musste und unter Existenzsorgen litt. Beide waren also über einen längeren Zeitraum chronischen Stressfaktoren ausgesetzt und die Vermutung liegt nahe, dass sie über eine unterschiedliche genetische Ausstattung verfügten, die unter diesen stressigen Lebensbedingungen zur Entwicklung dieser unterschiedlichen Körperformen geführt hat. Das nennt sich in der Forschung eine Gen-Umwelt-Interaktion.

Fazit

Ich fasse noch einmal die wichtigsten Aussagen der Theorie vom Egoistischen Gehirn zusammen:

Ob ein Mensch übergewichtig wird oder nicht, hängt davon ab, wie gut sein Körper das Gehirn mit Energie beliefern kann. Diese Fähigkeit wird bei einem Teil der Menschen mit einer bestimmten genetischen Ausstattung durch chronischen Stress beeinträchtigt, was dazu führt, dass diese Menschen mehr essen müssen und in Folge an Gewicht zunehmen.

That`s it!

Die Schlussfolgerung für die Praxis: Wir müssen einen Weg finden, den Brain-Pull zu reparieren. Das ist kein leichtes Unterfangen. Aber ich bin mir zu 100% sicher, dass das langfristig sehr viel erfolgversprechender ist als jede Ernährungsumstellung, jedes Bewegungsprogramm und jeder andere Ansatz. Denn erst wenn der Brain-Pull funktioniert, sind wir wirklich frei darin, unsere Ernährung so zu gestalten, wie wir wollen.

So lange unser Brain Pull geschädigt ist und nicht richtig arbeitet, wird uns immer unser Gehirn diktieren, wie viel Energie wir zu uns nehmen müssen.

Aus dieser Theorie ergeben sich folgende, mögliche Ansatzpunkte für eine Gewichtsreduktion:

  • Ausschaltung jeglicher chronischer Stressfaktoren (siehe oben)
  • Einhalten von Essenspausen, die den Brain-Pull fordern, ihn aber nicht überfordern, individuell! (Training des Brain-Pulls, ohne ihn zu überlasten)
  • Sporttraining, das nicht überfordert, individuell! (ebenfalls Training des Brain-Pulls, ohne ihn zu überlasten); NICHT mit dem Ziel, Kalorien zu verbrauchen
  • Vermeidung von Diäten
  • Vermeidung von Übertraining
  • Aktive Förderung von positiven Emotionen im Alltag (senkt den Stress)
  • regelmäßige Entspannungspausen
  • Ausschalten körperlicher Stressbelastungen (z.B. Schlafstörungen, schlechte Ernährung und chronische Entzündungen)

Was Peters leider nicht erklärt, ist, welche Auswirkung bestimmte Lebensmittel auf den Stoffwechsel, die Energieregulation und die Gewichtsregulation haben. Denn dass es da Einflüsse gibt, ist aus der Forschung hinlänglich bekannt. Insbesondere Zucker als Nahrungsmittelzusatz gilt mittlerweile als Dickmacher Nr. Eins. Meine persönliche Hypothese ist, dass Lebensmittel mit einem hohen Glykämischen Index (reich an einfachen Kohlenhydraten und Zuckern) aufgrund der starken Blutzuckerschwankungen den Brain-Pull zusätzlich schwächen. Es gibt dazu allerdings bislang keine mir bekannten empirischen Belege.

Insgesamt lässt sich zusammenfassen, dass unsere seelische Verfassung und unser Umgang mit Stress und chronischen Erkrankungen in Kombination mit einer bestimmten genetischen Ausstattung entscheidend dafür ist, ob wir übermäßig an Gewicht zunehmen oder nicht. Anstatt einfach so Diätplänen, Ernährungsberatern und Fitnessplänen zu folgen, sollten zunächst psychische Belastungen identifiziert und eliminiert werden, um dem Körper überhaupt eine adäquate Energieregulation zu ermöglichen. Und dann, im zweiten Schritt dürfen wir anfangen, unsere Ernährung und unser Bewegungsverhalten kritisch zu beleuchten und zu verändern.

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Alle anderen Menschen, die nicht genau in diese Gruppierung fallen (z.B. Männer, Diverse, Menschen mit sehr niedrigem Körpergewicht u.a.) sollen sich auch angesprochen fühlen und können die Tipps natürlich ebenso sehr gerne für sich verwenden, wenn sie sich davon angesprochen fühlen.

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